Zur Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) trafen sich die Delegierten der neun katholischen Jugendverbände und der vierzehn BDKJ-Regionalverbände im Erzbistum Paderborn am vergangenen Wochenende im Haus am Eulenspiegel.
Junge Stimmen stärken: Kommunalpolitik im Fokus
Angesichts der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 14. September forderte die BDKJ-Diözesanversammlung, dass junge Menschen in politische Entscheidungsprozesse aktiver eingebunden werden müssen: „Viel zu häufig wird aber auch in der Kommunalpolitik über Kinder und Jugendliche gesprochen und entschieden statt mit ihnen. Wirksame Partizipationsmöglichkeiten sind aber unbedingt notwendig, damit junge Menschen mitgestalten können und Selbstwirksamkeit erleben“, sagt Jan Hilkenbach, BDKJ-Diözesanvorsitzender. Die katholischen Jugendverbände bittet alle Wahlberechtigten um eine demokratische und jugendgerechte Entscheidung am 14. September.
Nachhaltig engagiert und den Blick nach vorn
Die Delegierten der Versammlung beschlossen, dass der BDKJ als fairer Verband zertifiziert werden soll. Der Einsatz für Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit ist ein Kernanliegen katholischer Jugendarbeit. „Mit dem Zertifizierungsprozess zum fairen Verband wollen wir unseren Weg zur Klimaneutralität konsequent weitergehen und andere zum Mitmachen motivieren. Denn Nachhaltigkeit ist für uns Ausdruck von Glauben und Verantwortung – wir wollen als Jugendverbandsarbeit fair, klimaneutral und wirksam für die Schöpfung handeln“, sagt Helena Schmidt, BDKJ-Diözesanseelsorgerin.
Diese Haltung zeigt sich auch ganz praktisch: Die Welt ein Stückchen besser zu machen ist auch der Antrieb für die 72-Stunden-Aktion – der bundesweiten Sozialaktion des BDKJ. Die Diözesanversammlung stellte die Weichen für die Planung und Durchführung der Aktion, bei der vom 10. bis 13. Juni 2027 wieder tausende Projekte von jungen Menschen umgesetzt werden. Die 72-Stunden-Aktion zeigt, wie junge Menschen ihre Themen vor Ort lebendig werden lassen und mit Herz, Hand und Haltung Kirche und Gesellschaft gestalten.
Doch nicht nur bei Großaktionen, sondern auch im Alltag ist die katholische Jugendverbandsarbeit geprägt von zahlreichen Gruppen, in denen junge Menschen selbstwirksames Engagement erleben. Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten und bestmöglich zu unterstützen, soll das Zusammenwirken der Jugendverbände und des BDKJ im Erzbistum Paderborn gestärkt werden. Dafür sollen Ressourcen stärker gebündelt werden, um den Herausforderungen noch besser zu begegnen.
Klare Haltung zur Aufarbeitung von Gewalt in der Kirche
Als Dachverband der katholischen Jugendverbände beschäftigt sich der BDKJ intensiv mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche. Einen festen und wichtigen Platz hat in der katholischen Jugendverbandsarbeit die Präventions- und Interventionsarbeit. Die Diözesanversammlung sieht viele positive Veränderungen im Erzbistum Paderborn und fordert gleichzeitig weitere Anstrengungen: „Dem BDKJ und den Jugendverbänden ist es ein zentrales Anliegen, das Thema sichtbar zu machen und die eigenen Strukturen kritisch zu hinterfragen“, sagt Lena Topp, BDKJ-Diözesanvorsitzende. Die Versammlung forderte transparentere Kommunikation, die weitere Vertiefung der aktiven Beteiligung Betroffener sowie die Teilung von Macht und Leitungsverantwortung in der katholischen Kirche. Der BDKJ und die katholischen Jugendverbände im Erzbistum Paderborn sind überzeugt davon, dass nur so eine glaubwürdige Aufarbeitung gelingen kann.
Bilder & Pressemitteilung zum Download:
2025-07-06_DV-BDKJ-Paderborn-1.jpg
Bei der diesjährigen BDKJ-Diözesanversammlung gestalteten rund 60 Delegierte der Jugend- und BDKJ-Regionalverbände, Gäste und Vertreter*innen von Ausschüssen und Gremien Jugendverbandsarbeit aktiv mit. (Foto: Sarah Kaiser / BDKJ-DV Paderborn)
2025-07-06_DV-BDKJ-Paderborn-2.jpg
Der Vorstand der BDKJ-Diözesanverband Paderborn: Helena Schmidt, Jan Hilkenbach und Lena Topp (v.l.n.r.). (Foto: Sarah Kaiser / BDKJ-DV Paderborn)